Audiotechnik

Hallo zusammen,

ich verwende einen alten Plattenspieler an meiner Stereoanlage und bekomme häufig nach einer Weile ein lästiges Brummen. Angeschlossen ist er wie folgt:

--(Cinch + Erde)--> --(Cinch)-->

Um das Brummen zu verhindern, habe ich mir den optischen Trennverstärker OTV100 gekauft und zusammengebaut. Ursprünglich dachte ich, dass er den Vorverstärker ersetzen würde aber scheinbar brauche ich beide Geräte.

Frage 1: Kann mir jemand weiterhelfen, ob ich den OTV100 jetzt vor oder nach dem Vorverstärker anschließen muss?

Option 1 nach Vorverstärker:
--(Cinch + Erde)--> --(Cinch)--> --(Cinch)-->

Option 2 vor Vorverstärker:
--(Cinch, KEINE Erde)--> --(Cinch)--> --(Cinch)-->

Frage 2: Wenn ich den OTV100 vor dem Vorverstärker anschließe (Option 2) - muss ich dann das Erdungskabel weglassen oder am OTV100 vorbei an den Vorverstärker anschließen?

Vielen Dank!

Grüße,
Daniel

Ich würde den Trennverstärker nur nach dem NAD anschließen. Begründung: Der NAD muß die mickrigen Signale des Plattenspielers erstmal auf sinnvolles Niveau bringen und vor allem, den Frequenzgang des Tonabnehmers entzerren (Stichwort: RIAA). Erst dahinter findet sich eine "audiotypisches Signal", das dann auch den Trennverstärker sinnvoll versorgen kann. (Da der Trennverstärker keine RIAA Entzerrung beherrscht, kann er den NAD nicht ersetzen).

Dazu kommt: das Tonabnehmersignal wird ohne weitere Behandlung (Verstärkung etc) typ. direkt auf die Chinchbuchsen geleitet. Damit sind hier keine Brummschleifen noch möglich. Die Stromversorgung des Plattenspielers dient aussschlißlich dem Antrieb.

Damit ist Frage 2 obsolet.

Das was mich an der Sache aber irritiert: "nach einer Weile Brummen". Brummschleigen, die man sich wo eingefangen hat sind eher "digital", d.h. da oder nicht da, aber nicht erst nach einer Weile. Daher ist die Ursache des Brummes eine offene Frage. Kann auch ein defektes Netzteil irgendwo sein, wo die steigende Temperatur z.b. die kalte Löststelle eines Elkos zur Wirkung bringt, der dann seine Siebfunktion nicht mehr erfüllt - oder ähnliches.

Vielen Dank für die Antwort und die guten Hinweise. Ich habe jetzt alles so wie vorgeschlagen verkabelt und habe trotzdem noch im ausgeschalteten Zustand ein "Brummen" wahrgenommen. Den Plattenspieler habe ich jetzt zur Reparatur gebracht, weil es das älteste Gerät ist und daher aus meiner Sicht auch die wahrscheinlichste Fehlerquelle aber vielleicht ist auch das Netzteil vom NAD Vorverstärker defekt. Sobald ich den Plattenspieler zuückbekomme, werde ich nochmal ausführlich testen.

Du kannst während der Wartezeit weitertesten. Alles zusammengesteckt - nur ohne Plattenspieler - dürfte nicht Brummen, wenn der Plattenspieler die Quelle gewesen ist, wenn doch, dann:

Man kann mit einem einfachen Oszi auch einzelne kOmponenten abstecken und auf Brummsuche im Restsignal hin damit prüfen. Gibt auch Apps fürs Handy, die per Klinkenbuchse eine einfaches Oszi realisieren. Da ist der Eingangspegel aber sehr begrenzt.

Vielen Dank für Eure zahlreichen Hinweise. Ich habe das Problem jetzt lösen können - allerdings brauchte ich den OTV100 nicht dazu.

Meine alte Verkabelung (ohne OTV100) war wie folgt:
--(Cinch + Erde)--> (Verlängerungskabel Cinch + Erde)--> --(Cinch)-->
Neben dem Verlängerungskabel lag ein Stromkabel - möglich, dass mein Verlängerungskabel nicht gut geschirmt war und dadurch eine Störung erzeugt wurde, die der Vorverstärker dann nochmal verstärkt hat.

In einem Forum habe ich den Hinweis gelesen, dass der Vorverstärker nah am Plattenspieler sein sollte, was mir logisch erscheint, damit die Strecke, auf der erzeugte Störungen nochmal verstärkt werden, möglichst klein gehalten wird.

Meine neue Verkabelung ist wie folgt:
--(Cinch + Erde)--> --(längeres Cinch Kabel)-->

Das Brummen ist jetzt weitestgehend verschwunden.

Viele Grüße,
Daniel

Sehr seltsam, wenn das "lange" Chinchkabel vom Plattenspieler zum Verstärker Einstreuungen zuläßt. Will aber nicht weiter drüber nachdenken, Hauptsache es klappt jetzt :) !